Die Freie Wählergruppe (FWG) Alzey zeigt sich mehrheitlich enttäuscht über die beschlossene Neuregelung der Abfallentsorgung im Landkreis. Aus Sicht der FWG Alzey handelt es sich um einen überzogenen Eingriff, der in seiner Wucht viele Bürgerinnen und Bürger vor erhebliche Herausforderungen stellen wird. Entsprechend hat sich auch die Vertretung der FWG Alzey im Kreistag Alzey-Worms gegen dieses Vorhaben ausgesprochen und mit Enthaltungen und einer Gegenstimme votiert.
„Drei einschneidende Veränderungen auf einen Schlag – das ist aus unserer Sicht nicht verhältnismäßig“, so Hans-Friedrich Helbig der Vorsitzende der FWG-Fraktion. Die Umstellung auf einen dreiwöchentlichen Leerungsrhythmus, die Einführung eines neuen Gebührenmodells sowie die kleineren Restmülltonnen treten nahezu gleichzeitig in Kraft und verlangen den Bürgern eine sofortige und drastische Umstellung ab.
Die FWG betont, dass sie die grundsätzlichen Ziele einer besseren Mülltrennung und eines bewussteren Umgangs mit Ressourcen unterstützt. Kritisch wird jedoch gesehen, dass keine ausreichende Vorbereitungszeit eingeräumt wurde, um die Bevölkerung auf die neuen Anforderungen einzustellen. Auch hätte man vielleicht in den letzten Jahren noch mehr auf Sensibilisierungskampagnen zur besseren Mülltrennung setzen sollen.
„Wir hätten uns gewünscht, dass solche tiefgreifenden Veränderungen schrittweise eingeführt werden – begleitet von breit angelegten Informations- und Aufklärungskampagnen“, so die FWG weiter. Es gehe nicht nur um Müllpolitik, sondern auch um Vertrauen und Akzeptanz in der Bevölkerung, die durch überstürztes Handeln gefährdet werden.
Besonders in Hinblick auf mögliche Hygieneprobleme, Geruchsbelästigungen und die Gefahr einer Zunahme illegaler Müllentsorgung sieht die FWG berechtigte Sorgen, die bereits von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern an sie herangetragen wurden. Um diesen entgegen zu treten sollte der Kreis versuchen auch beispielsweise auf den Wertstoffhöfen den Bürgern Möglichkeiten anzubieten, insbesondere Restmüll ordnungsgemäß entsorgen zu können.
Die FWG Alzey ruft dazu auf, die getroffenen Maßnahmen nach Einführung kritisch zu beobachten und – wie angekündigt – nach 18 Monaten gründlich zu evaluieren. „Ein
ökologisch sinnvolles Ziel darf nicht durch eine sozial unausgewogene Umsetzung gefährdet werden“, mahnt die Fraktion abschließend.